Ein Arbeitsunfall ist immer für alle Beteiligten, also den Betroffenen, die Kollegen und die Geschäftsführung, ein belastendes Ereignis. Dies gilt vor allem für schwere Arbeitsunfälle. Sobald ein Arbeitsunfall oder Wegeunfall mit einer ärztlichen Versorgung oder einer Arbeitsunfähigkeit des Mitarbeiters von mehr als drei Tagen verbunden ist, muss das Unternehmen entsprechende Maßnahmen einleiten.
Sofern die bereits erwähnte ärztliche Versorgung erforderlich ist oder die verunfallte Person länger als drei Tage arbeitsunfähig ist, müssen Sie den Unfall bei der gesetzlichen Unfallversicherung, dem Betriebsarzt sowie der Fachkraft für Arbeitssicherheit melden.
Der Betriebsarzt sowie die Fachkraft für Arbeitssicherheit sollten über alle Arbeitsunfälle einschließlich von Beinahe-Unfällen sowie Erste-Hilfe-Fälle informiert werden.
Ein besonders wichtiger Schritt ist die Klärung der Unfallursache. Denn nur über die Ursachenanalyse von Arbeitsunfällen sind Sie in der Position, die Arbeitssicherheit durch weitere gezielte Maßnahmen zu erhöhen.
Die Ursachenanalyse von Arbeitsunfällen erhöht die Arbeitssicherheit, da anhand der ermittelten Informationen konkret wirksame Maßnahmen entwickelt werden können.
Hat ein Mitarbeiter die PSA nicht korrekt getragen und hätte die PSA eine Verletzung nachweislich verhindert, liegt die Schuld theoretisch beim Mitarbeiter. Bei genauer Betrachtung könnten es jedoch auch andere Ursachen geben.
nicht eindeutig verständliche Unterweisung
PSA schränkt die für die Tätigkeit erforderliche Beweglichkeit überdurchschnittlich ein
schlechte Passform der PSA (Helm rutscht, Schuhe drücken)
Dieses einfache Beispiel zeigt, wie wichtig die Ursachenanalyse ist, um die Arbeitssicherheit nachhaltig zu erhöhen.
Je detaillierter Sie die Ursachenanalyse durchführen, umso eindeutiger sind die Ergebnisse, die Sie schlussendlich zur weiteren Verbesserung der Arbeitssicherheit nutzen.
so viele Informationen wie möglich sammeln (Unfallort besuchen, Dokumentation durch Fotos und Skizzen, auslesen von Stör- und Systemmeldungen usw.)
umfassende und getrennte Befragungen der betroffenen Person und Beobachtern
detaillierte Beschreibung des Unfallhergangs ausarbeiten
Identifizierung der Ursachen
Vermitteln Sie den befragten Beschäftigten unbedingt, dass es sich bei der Analyse der Unfallursache keinesfalls um eine Schuldzuweisung oder die Ermittlung von Versäumnissen handelt. Weisen Sie darauf hin, dass das Ziel der Unfallursachenanalyse die Vermeidung weiterer Unfälle durch gezielte Maßnahmen ist.
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